Gefühlter Stillstand – auf allen Ebenen. Hat mir das Leben in den vielen Jahren nicht immer wieder gezeigt, dass es nach einem (vermeintlichen) Stillstand oft mit riesengroßen Schritten wieder weitergeht? Na klar, hat es das. Aber typisch für mich, dass ich es jetzt gerade vergessen habe!
Vor ein paar Tagen, bei unserem Weight Watchers Treffen, zeigte die Waage eine Gewichtszunahme von 1,6 kg! Ohne dass ich etwas anders gemacht hätte als zuvor, eher das Gegenteil war der Fall. Mit einem Schlag war meine ganze Euphorie wie weggeblasen. War ich doch fest davon überzeugt gewesen, mein erstes Etappenziel – die 5 % Abnahme (ausgehend vom Startgewicht) geschafft zu haben. Was für ein Frust. Gleich kommt die Frage hoch: warum muss es denn wieder anstrengend sein? Geht denn bitteschön irgend etwas auch mit Leichtigkeit in meinem Leben?
Am Tag danach habe ich zur Strafe! – frag mich, wen ich damit bestrafen wollte, ich kann es Dir nicht sagen – quasi wie ein trotziges kleines Kind alles aufgegessen, was mir in die Quere kam, so nach dem Motto, da seht „Ihr“ mal, was „Ihr“ davon habt (wenn Ihr mich so ärgert), mit dem Ergebnis, dass mir danach ziemlich schlecht war.
Natürlich musste ich mir auch anhören, dass es sich hier nicht um eine Diät, sondern um eine (lebenslange) Ernährungsumstellung handelt. Ja toll. Aber in solch einem Moment hilft das dann eher nicht. Inzwischen geht es mir aber wieder „gut“ 🙂 . Da ich offensichtlich immer noch mehr zu mir nehme, als ich tatsächlich verbrauche, habe ich jetzt schlichtweg beschlossen, noch mehr zu verbrauchen. Und gestern gleich mit einer sehr langen Fahrradtour damit begonnen. Was mir gleich wieder eine alte Erkenntnis neu vermittelt hat: auf meinem Fahrradsattel bin ich der glücklichste Mensch überhaupt.
Aber es gibt ja auch kleine Erfolgserlebnisse. So wie meine beiden neuen selbstgestrickten Oberteile, die ich gerade fertiggestellt habe.

Ein neues „Projekt“ habe ich auch schon wieder in Arbeit, eine Strickjacke für meine Tochter. Und Julia Camerons Buch

„Der Weg zum kreativen Selbst – Sieben Pfade zur Entdeckung des Inneren Künstlers„. Dabei geht es u.a. um das Aufschreiben Deiner Lebensgeschichte, in Etappen: von 1- 5, von 5 – 10, von 10 – 15, usw. Da steht sicherlich ganz viel Arbeit dahinter, schöne und auch schmerzhafte Erinnerungen, aber ich möchte mich gerne darauf einlassen.
Julia Cameron sagt:
Wir sprechen oft von kreativer Selbstverwirklichung, ohne uns bewusst zu machen, dass unsere Kreativität aus unserem Selbst kommt. Wenn wir unser Selbst noch nicht entdeckt haben, wenn es für uns unsichtbar und unhörbar ist, weil es von den Meinungen und Interpretationen anderer zugedeckt ist, ist es ganz natürlich, dass wir befürchten, nichts zu sagen zu haben, zu farblos zu sein, zu „gewöhnlich“.